Im Glauben erschüttert
Die Grundlage der digitalen Tourenplanung und Orientierung ist nach wie vor die Karte. Damit wir eigenverantwortlich navigieren können, müssen wir verstehen, wie OpenStreetMap und Co funktionieren und wo ihre Grenzen liegen.
Apps für die Tourenplanung, fürs Training, fürs Wetter gibt es nicht erst seit gestern. Social Media am Berg ebenso. Die Digitalisierung ist längst auch im Bergsport angekommen, und sie ist gekommen, um zu bleiben. Höchste Zeit, die Ausgabe #119 / Sommer 2022 von bergundsteigen dem Thema Digitalisierung zu widmen. Bewährt analog, natürlich.
Die Grundlage der digitalen Tourenplanung und Orientierung ist nach wie vor die Karte. Damit wir eigenverantwortlich navigieren können, müssen wir verstehen, wie OpenStreetMap und Co funktionieren und wo ihre Grenzen liegen.
Im Spätsommer 2023 macht ein Ereignis die Runde in den deutschen Medien: Ein Wanderer verunglückte in den Berchtesgadener Alpen tödlich, da er, so die Vermutung, mit Hilfe einer App einem Steig folgte, der zu diesem Zeitpunkt in der verwendeten OpenStreetMap (OSM) eingezeichnet war, in der Realität aber nicht existierte.
Im Skiurlaub im Ausland, beim Wochenendtrip in die Voralpen oder auf einer schnellen Runde mit dem Fahrrad durch den Wald: Wenn ein Unfall passiert, können Anrufende aus dem Mobilfunknetz oft nur vage beschreiben, wo sie sich befinden. Dafür kann es viele Gründe geben: fehlende Ortsschilder, Schockzustand, Orientierungslosigkeit aus medizinischen Gründen oder eine Sprachbarriere. Hier helfen Notfall-Apps, die den eigenen GPS-Standort erkennen und mit der Rettung teilen können.
Heatmaps auf Routenplaner-Portalen und Fitness-Tracking-Apps geben einen recht guten Eindruck, welche Routen bei der großen Masse gerade angesagt sind. Das birgt Gefahren – und Chancen.
Michael Larcher und Hans Honold diskutieren die Vor- und Nachteile der digitalen Tourenplanung vs. analoger Planung mit Karte und Bleistift.
Elektronische Helfer für Orientierung und Tourenplanung sind aus dem Bergsport und vor allem aus dem Führungsbereich nicht mehr wegzudenken. Unfälle wie an der Pigne d’Arolla (siehe bergundsteigen #117) zeigen allerdings, dass diese Helfer Grenzen haben und dass man sich dieser bewusst sein sollte.
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