Das bergundsteigen #69 vom Winter 2009 mit allen Artikeln im Überblick: Lawine. Wie so oft das das unser Winterhauptthema und es gibt trotzdem viel zu diskutieren: Lawinenunfälle, Winterwetter, Risiko und Prävention.
Das Editorial für die 4er-Nummer von bergundsteigen zu schreiben ist einfach: Weihnachten & Jahresende bedeuten Wünsche & Rückblick. Blöd nur, wenn sich der Erscheinungstermin verzögert und ein Teil von Ihnen diese Ausgabe erst um Silvester erhält. Weihnachtsgrüße kommen dann nicht mehr wirklich gut an und „rückblicken“ scheint inflationär. Und warum in die Vergangenheit blicken, wenn 2010 vor der Tür steht. Besser Pläne schmieden und beginnen zB. jene Maßnahmen umzusetzen, welche uns Kusi Müller, Bergführer und Zivildiener vom SAC, auf Seite 11 vorschlägt. ...
Das Warnen vor Lawinengefahr ist wichtig, um Schneesportler auf eine drohende Gefahr aufmerksam zu machen. Schlägt die Warnung jedoch in Alarmismus um, also in unkonkretes Angst- Machen oder stupides Wiederholen ermahnender Phrasen, kann das Gegenteil eintreten: der Fachmann ärgert sich oder schaltet auf „Durchzug“ um und der Freak fühlt sich erst recht herausgefordert. Angeheizt wird der gegenwärtige Alarmismus durch eine zunehmende Versicherungsmentalität, Kontrollwahnsinn und ein Schuldzuweisungsbedürfnis im Ernstfall. Die Medien spielen dabei eine Schlüsselrolle. ...
[Lichtbogenschreiber] Auf der Suche nach einer dauerhaften Markierung für Klettermaterial bin ich auf einen Lichtbogenschreiber gekommen. Dieser kann mit einem kleinen Lichtbogen, ähnlich wie bei einem Schweißgerät, elektrisch leitende Materialien markieren. Dabei wird die Oberfläche des Materials leicht beschädigt. Bei meinem persönlichen Klettermaterial habe ich das Verfahren angewendet und bin sehr zufrieden. Jetzt habe ich in meinem Verein (Freiburger-Alpinschule e.V.) den Vorschlag gemacht unseren Materialbestand so zu kennzeichnen. ...
Rechtzeitig zu Winterbeginn präsentiert sich der Tiroler Lawinenwarndienst im Internet in neuer Aufmachung. Die übersichtliche, gut strukturierte Menüführung ermöglicht es jedem, sich sofort zurecht zu finden. Konsequent wurden beim neuen Auftritt die Leitsätze der Arbeitsgemeinschaft europäischer Lawinenwarndienste umgesetzt, die da lauten: „Wichtiges voran!“ und „Vom Überblick zum Detail!“ Dies gelingt mit prominent platzierten, gut aufbereiteten Gefahrenstufenkarten, die nicht nur in Farbe, sondern auch in schwarz/weiß sowie als Detailkarten angeboten werden. ...
Du bist im Österreichischen Bundesministerium für Inneres Leiter des Alpindienstes. Was kann ich mir darunter vorstellen und wie bist du zu diesem Job gekommen? Organisatorisch bin ich im Einsatzreferat des Innenministeriums angesiedelt. Wir schaffen die Rahmenbedingungen für die Alpinpolizistinnen und –polizisten, damit diese ihren speziellen Dienst verrichten können. Das beginnt bei der Materialausstattung der KollegInnen, beinhaltet die inhaltliche Festlegung der Aus- und Fortbildung (die in allen Bundesländern gleich ist) sowie sonstige organisatorische Rahmenbedingungen ...
Der Oberste Gerichtshof in Wien (OGH) hat am 23. Juni 09 sein Urteil zum Lawinenunfall im Nordwesthang des Grubenkopfes vom 2. März 07, bei dem eine Person getötet und eine weitere leicht verletzt wurde, gefällt. Der OGH hatte das Urteil des Oberlandesgerichtes Innsbruck (OLG) zu überprüfen und kam zum Ergebnis, dass dieses falsch war....
Gemäß dem Paper „Risk and Avalanche Rescue“, welches von den Autoren am International Snow Science Workshop ISSW 2008 präsentiert wurde, beschreibt der vorliegende Artikel geeignete Entscheidungsstrategien, die sich auf systematische Risiko- und Nutzanalysen für die Lawinenrettung berufen. Bis heute sind weltweit zahlreiche Lawinenretter während organisierten Rettungseinsätzen ums Leben gekommen. Einige dieser Unfälle haben sich dabei in Situationen ...
In der letzten Ausgabe von bergundsteigen haben uns Bernhard Streicher und Manfred Huber den ersten Kursteil eines möglichen Ansatzes zu einer reflexiven Lawinenkunde präsentiert. Die drei Tage des ersten Kursteils waren geprägt von der Vermittlung der lawinenkundlichen, führungstechnischen und gruppendynamischen Grundlagen. Im zweiten Kursabschnitt stehen nun der einzelne Teilnehmer und seine Führungspersönlichkeit im Vordergrund. ...
Leuchtende Augen in den Gesichtern diverser Wintersportler entstehen meist nach Durchsicht des Wetterberichtes. Mit Durchzug einer Kaltfront freuen sich jene Artgenossen, welche auf tief verschneiten Pulverhängen mit ihren Brettern talwärts gleiten wollen. ... Anders sieht dies bei der Spezies der Eiskletterer aus. Diese freuen sich auf geringe Neuschneemengen kombiniert mit tiefen Temperaturen, wie es bei einem kontinentalen Kaltluftvorstoß der Fall ist. ...
Knapp 550 Fachleute aus Wissenschaft, Naturgefahren-Management und Bergsport haben am 1. europäischen „International Snow Science Workshop“ (ISSW) aktuelle Fragestellungen und vielversprechende Lösungen aus dem Schnee- und Lawinenbereich diskutiert. Walter Würtl und Paul Mair waren für bergundsteigen vor Ort....
Ist es pure Illusion oder doch realistisch als Bergführer durch seine Gäste aus einer Lawine gerettet zu werden. Dieser Frage ging Manuel Genswein nach, als er im vergangenen Winter „klassischen Gästen” - sprich echten Anfängern - versuchte, in nur 15 Minuten die Kameradenrettung beizubringen. Das Ergebnis ist durchaus überraschend. Eine besondere Form der Kameradenrettung stellt jene durch Gäste von kommerziellen Schi- und Bergsportanbietern dar. ...
Der Nivocheck (von lat. nix, nivis = Schnee) - auch Gefahren-check genannt - ist ein Werkzeug zum selbständigen und eigenverantwortlichen Einschätzen der lokalen Gefahrenstufe gemäß der fünfstufigen Euroskala. Die fünfte Stufe sehr groß wird weggelassen, da kaum von alpinistischem Interesse und zudem leicht einschätzbar nach einem mehrtägigen Schneesturm mit mehr als 1 m Neuschnee. ...
Die Schneedecke ist der zentrale Parameter der Lawinenbildung. Aber leider kompliziert. Sie ist für alle Wintersportler abseits der Pisten von Bedeutung, fließt in den Lawinenlagebericht ein und wird dort auch beschrieben. Bei kritischen Verhältnissen macht sie sich oft mit Rissen, Wummgeräuschen oder Lawinenabgängen bemerkbar. Was aber, wenn solche Alarmzeichen fehlen? Sollen wir dann in die Schneedecke schauen oder eben gerade nicht? ...
„Check Your Risk“ (CYR) ist ein Projekt der Jugend des Deutschen Alpenvereins (JDAV) mit dem Ziel, junge Wintersportler für die Risiken des Fahrens abseits gesicherter Pisten zu sensibilisieren. Der vorliegende Artikel besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil beschreibt die Entstehung von CYR und das methodische Konzept bei der täglichen Präventionsarbeit mit Schülern. Der zweite Teil ist ein Blick hinter die Kulissen der CYR-Trainerausbildung. ...
Der Meteorologe und Bergführer Hannes Mair nimmt in seiner Diplomarbeit Bezug zum Aufbauverhalten von Eisfällen und probiert eine Abschätzung möglicher meteorologischer Einflüsse auf die Stabilität von Eisfällen. Der folgende Artikel fasst die interessantesten Beobachtungen zusammen...
Alpin Manual. Mit diesem Alpin Manual wurde eine einheitliche Richtlinie für alle HEMS (Helicopter Emergency Medical Services)-Crewmitglieder des Christophorus Flugrettungsvereins und des Heli Ambulance Teams geschaffen. Das vorliegende Buch behandelt umfangreich, aber gut strukturiert - und mit famosen Zeichnungen vom Schorsch – folgende Themen: behelfsmäßige und planmäßige Rettungstechnik, Sicherungstechniken, Verankerungen sowie korrekte Seiltechnik und grundsätzlich Abläufe im Sommer. ...