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Bergunfallstatisik Luftrettung Air Zermatt AG
28. Mrz. 2023 - 2 min Lesezeit

Schweizer Bergunfallstatistik 2022: Weniger tödliche Unfälle

Weniger Rettungen und deutlich weniger tödliche Unfälle: Laut dem Schweizer Alpen-Club SAC mussten in den Schweizer Alpen und im Jura 3668 Personen im Jahr 2022 von der Bergrettung gerettet oder geborgen werden. Beim klassischen Bergsport sind 109 Menschen tödlich verunfallt – im Jahr zuvor waren es 131 Personen.

2022 war das beste Jahr in der Geschichte der SAC-Hütten – so viele Übernachtungen hatte es noch nie gegeben. Daraus schließt der SAC einen deutlichen Zuwachs an Bergsportlerinnen und Bergsportlern in der Schweiz. Dennoch ist die Anzahl der Bergnotfälle 2022 (3668) gegenüber dem Vorjahr (3680) leicht gesunken. Die Anzahl der Todesfälle ist nach der aktuellen Bergunfallstatistik sogar markant gesunken: von 131 im Jahr 2021 auf 109 im Jahr 2022. 

Bergunfallstatistik SAC Bergrettung AirZermatt AG
Bergunfallstatisik 2022 Schweiz: Insbesondere beim Skitourengehen haben Blockierungen zugenommen (Foto: Air Zermatt AG)

Erfreuliche Nachrichten – wobei angemerkt werden muss, dass der SAC im Jahr 2021 so viele Bergrettungen wie nie zuvor verzeichnet hatte. Grund hierfür hatte der damalige schneereiche Winter sein können: Besonders ausgeprägt waren im Jahr 2021 die Unfälle beim Skitouren- und Schneeschuhgehen. Für 2022 ist hingegen auffallend, dass deutlich mehr blockierte Personen (1008) Nothilfe beanspruchten als im 10-jährigen Durchschnitt (607). Insbesondere auf Skitouren haben Blockierungen gegenüber den Vorjahren um mehr als das Doppelte zugenommen.

Mehr Blockierungen und mehr Spaltenstürze

Auch Anzahl Spaltenstürze auf Gletschern war mit 70 Personen beinahe doppelt so hoch als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre (38). Es gab sechs Stürze mit Todesfolgen (der 10-Jahresdurchschnitt liegt bei weniger als zwei). Dies ist auf die schlecht eingeschneiten Gletscher zurückzuführen. In Gebieten, die vorwiegend von Süden her Schnee erhielten, z.B. die südlichen Walliser Alpen, lag extrem wenig Schnee. Überall in den Alpen war zudem die Ausaperung auch in hohen Lagen deutlich früher als normal. 

Ein detaillierter Bericht über Spaltenstürze wird in der April Ausgabe 2023 der Zeitschrift „Die Alpen“ publiziert.

Mit verschiedenen Hitzeperioden war der Sommer 2022 schweizweit der zweitwärmste Sommer (nach dem Sommer 2003) seit 1864. Als Folge hielten sich vermutlich so viele Personen wie noch nie in den Bergen auf, was eine deutliche Zunahme der Notfälle auf Hochtouren, auf Klettersteigen und beim Trailrunning hatte.

Beim klassischen Bergsport sind bei 98 Ereignissen 109 Berggänger/innen tödlich verunfallt (Vorjahr 131). Das sind weniger als im langjährigen Durchschnitt (122). Auffallend ist, dass der Anteil der ausländischen Opfer mit 40 Prozent (44 Personen) wieder zugenommen hat. Während der beiden Coronajahre lag dieser Anteil unter 30 Prozent. Die Ursache dazu ist auf die erhöhte Reiseaktivität zurückzuführen.

Mehr Infos zu den Zahlen und Auswertungen der Bergnotfälle in der Schweiz 2022


Quelle: Presseinformation Schweizer Alpen-Club SAC
Bruno Hasler, Verantwortlicher Bergnotfallstatistik, sac-cas.de
Fotos: Air Zermatt AG