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bergundsteigen 113||||intern Robert Renzler I bergundsteigenblog|||||||||||Risikomanagement © Pauli Trenkwalder I bergundsteigen.blog|GKMR © Ben Reuter I bergundsteigen.blog|Stade Vivian © Mathis Dumas I bergundsteigen.blog
24. Jan 2021 - 8 min Lesezeit

#bergundsteigen113 – Übersicht über alle Beiträge

Die bergundsteigen-Winterausgabe 2020/21 ist verschickt und auf die Leserinnen warten in dieser #113 u.a. Beiträge zu folgenden Themen: Wintersport und Klimaschutz, Notfall-Alpin, Lawinen und Lawinen-Risikomanagement, Steilwandskifahren, Gedanken zur Ethik des Eiskletterns.

Die bergundsteigen-Winterausgabe 2020/21 ist verschickt und auf die Leserinnen warten in dieser #113 folgende Autorinnen mit ihren Beiträgen:

Anna Siebenbrunner und Verena Stahl von POW-Österreich fragen, wie Wintersport und Klimaschutz heutzutage noch zusammenpassen; Alex Walpoth hinterfragt, ob beim Eisklettern eh alles erlaubt ist, und das Notfall-Alpin-Team um Philipp Dahlmann beendet seine Serie zur Ersten Hilfe am Berg mit Fragen und Antworten zur Kommunikation nach Bergunfällen und in Stresssituationen. Dann kommt ein großer Lawinenblock: Jan Mersch und Wolfgang Behr zeigen acht Unschärfen, Ungereimtheiten & Irrtümer in der Lawinenkunde auf; Ben Reuter, Chris Semmel, Alexis Mallon und Jürg Schweizer geben ein Dacapo zum Lawinen-Risikomanagement ab, bevor Chris und Ben ihr GKMR in der Praxisanwendung auf zwei Userlevels erläutern. Werner Beikircher hat sich mit der Unfalldynamik und den medizinischen Konsequenzen bei Kopfüber-Stürzen in den Tiefschnee beschäftigt; Arno Studeregger und seine Lawinenwarner-Kollegen stellen den neuen Lagebericht für Salzburg, Kärnten, Oberösterreich, die Steiermark und Niederösterreich vor und dann kommen wir schon zum Finale: Skitourenguru Günter Schmudlach und Jochen Köhler fragen sich „Quo vadis, Lawinenkunde?“, bevor Reinhold Pfingstner und Tom Wanner die gemeinsame Integrative Lawinenkunde der BSPA-Österreich vorstellen. Fast vergessen hätten wir den grandiosen Mittelteil, in dem Bernhard Scholz seinen sehnlichst erwarteten zweiten Teil zur Historie des Steilwandskifahren präsentiert, inklusive Interviews mit Anselme Baud und Vivian Bruchez.

Viel Freude beim Lesen wünschen Peter Plattner (Chefredakteur), Walter Würtl (Redaktion) und Riki Daurer (Online-Redaktion).*

intern

Robert Renzler

Editorial

Peter Plattner

© M. Nachschatt

Wintersport und Klimaschutz. Wie passt das heutzutage noch zusammen?

Eine Schneeflocke und darunter „POW“ – ein Logo, über das man in letzter Zeit immer häufiger stolpert. In ihrem Essay beschreiben die Präsidentin und ihre Vize von POW – genauer gesagt von Protect Our Winters Austria – nicht nur, was die Idee dieser Organisation ist, sondern auch welchen Impact man als Wintersportler*in auf die Umwelt hat, wie man diesen reduzieren kann und warum man seiner Leidenschaft trotzdem nachgehen sollte.

Anna Siebenbrunner und Verena Stahl

© Archiv Walpoth

E(i)s ist alles erlaubt, oder?

Diskussionen um alpine Ethik sind meinem Empfinden nach seltener geworden. Über das Klettern im Eis werden sie fast gar nicht geführt. Dank sozialer Medien sind wir so informiert wie niemals zuvor. Beinahe in Echtzeit scheinen Erstbegehungen, aktuelle Verhältnisse und spektakuläre Fotos auf unseren Bildschirmen auf. Eigentlich beste Voraussetzung, um uns eine Meinung zu bilden und gewisse Tendenzen zu hinterfragen.

Alex Walpoth

Kommunikation Notfall Alpin © argonaut.pro I bergundsteigen.blog

Notfall Alpin. Eine Frage der Kommunikation?

# Zuerst will sich der Beitrag mit dem Bereich Faktor-Mensch auseinandersetzen. Dabei nähern wir uns dem Thema mithilfe der notwendigen Kompetenzen an und richten den Blick auf die „große Schwester“ der Ersten Hilfe, die professionellen Rettungsteams. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn die Rettungskette mit ihren ineinandergreifenden Gliedern gelebt werden soll.
# Im zweiten Abschnitt schließt ein explizierter Teil zum Thema Kommunikation an. Neben der Teamleistung legen wir den Fokus auch auf die Interaktion mit Verletzten oder Betroffenen.
# In Fazit & Empfehlungen beschreiben wir drei elementare Werkzeuge für euren Notfall.
# Letztendlich haben wir noch alpine Rettungsprofis um ihre Statements zum Thema bzw. um ihre Take-Home-Message gebeten.

Philipp Dahlmann, Fabiola Shaw, Maresa Dotzer, Florian Wechselberger

© argonaut.pro

Acht Unschärfen, Ungereimtheiten & Irrtümer in der Lawinenkunde

… und Aktualisierung, Unfallanalyse, Snow Card und Lawinen. Angeregt durch einige Artikel im bergundsteigen #109, die Veröffentlichungen zu GKMR sowie „Fachdiskussionen“ der letzten Jahre glauben wir, dass ein paar Punkte in der Lawinenkunde nach wie vor nicht immer ganz schlüssig sind. In diesem Beitrag versuchen wir zu einigen dieser Unschärfen, Ungereimtheiten oder auch Irrtümern unsere Sichtweise darzustellen.

Wolfgang Behr und Jan Mersch

© Pauli Trenkwalder

Risikomanagement da capo

In den Bergen gibt die Natur den Ton an. Seit jeher arrangieren sich die Menschen im Gebirge mit den Naturgefahren. Im Winter rückt die Lawinengefahr für ein paar Monate in den Fokus – nicht zuletzt für Bergsteiger und Skitouristen. Das prägte Generationen und formte Traditionen. So entstand in den Alpen ein Dschungel an Methoden für das Risikomanagement – geadelt von der UNESCO.

Um uns im Dschungel zurechtzufinden, gehen wir zurück an seinen Rand und nehmen uns erst einmal die Grundlagen vor, beginnen nochmals von vorne – da capo. Schnell wird so klar werden, dass es einen recht intuitiven Weg gibt, um das Risiko bei einem Lawinenabgang abzuschätzen. Diesen Weg gehen viele von uns schon lange. Bisher hat aber ein eingängiges Konzept gefehlt.

Benjamin Reuter, Chris Semmel, Alexis Mallon und Jürg Schweizer

© Ben Reuter

GKMR in der Praxis

Nach dem Beitrag zu den Grundlagen des Risikomanagements („Risikomanagement da capo“) wird in diesem Artikel die Anwendung in der Praxis für zwei unterschiedliche Anwender-Levels beschrieben: Einmal für den Anwender ohne genauere Kenntnisse der Schneedecke vor Ort bzw. ohne tiefer in die Lawinenbildung einzusteigen. Das ist ganz ohne Wertung gemeint, denn auch ein fortgeschrittener Anwender kennt die Schneedecke in einem neuen Gebiet nicht und kann die relevanten Fragen oft nicht beantworten. Wir nennen das Level 1. Mit genaueren Kenntnissen zum Schneedeckenaufbau, welche Schwachschichten existieren, wo sich diese befinden und wie leicht diese zu stören sind bzw. wie stark diese zur Ausbreitung neigen, kann man dann präzisere Einschätzungen vornehmen (Level 2). Auch das ist wieder ohne Wertung gemeint. Jeder noch so große Experte wird sich auf Level 1 zurückziehen, wenn er neu in einem Gebiet ist und noch keine Informationen besitzt. Ausgangspunkt für die Planung soll – wenn verfügbar – immer der Lawinenlagebericht sein.

Chris Semmel und Benjamin Reuter

Steilwandskifahren. Teil 2

Im ersten Teil dieses Zweiteilers in bergundsteigen #109 (4/19) ging es um die Anfänge des Steilwandskifahrens. Einige der Protagonisten wurden kurz vorgestellt und eine sehr grobe Zusammenfassung von über 50 Jahren Entwicklung gegeben. Aus Sicht des Autors hat sich dann ab ungefähr 1985 bis etwa 2005 wenig wirklich „Neues“ getan. Es wurde schlicht alles befahren, wo Schnee liegen geblieben ist, und ein paar haben sich in die richtig hohen Berge gewagt.

Bernhard Scholz

© Roman Hösel

Der Tod im Tiefschnee ohne Lawine

„Dreikönigstag 2019. Wir sind zu viert auf Skitour. Es hat über einen Meter geschneit in den letzten Tagen, herrlicher, bodenloser Powder. Bei der Abfahrt durch einen schütteren Lärchenwald muss man es senkrecht krachen lassen, sonst steht man bis zu den unteren Basalganglien im weißen Mehl. Bis es kracht; einer stürzt, mit dem Kopf voran und steckt fest wie ein Fuchs nach Hechtsprung auf Mäusejagd. Es passiert auf Sicht und so ziehen wir den Kameraden rasch aus seinem Loch, alleine wäre er nicht mehr losgekommen …“

Werner Beikircher 

P.S.: Dieser Beitrag ist in der Printausgabe aufgrund eines Fehlers leider nicht vollständig abgedruckt. Online findet ihr den korrekten Originalbeitrag.

© argonaut.pro

Der neue Lawinenlagebericht für Salzburg, Kärnten, Oberösterreich, die Steiermark und Niederösterreich

Aufgrund der Zurufe diverser Nutzergruppen haben die Lawinenwarndienste in den letzten fünf Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung vollzogen. Die größte Änderung gab es für die Wintersaison 2016/2017. Die Lawinenwarndienste Niederösterreich, Kärnten und Steiermark haben den täglichen Lawinenlagebericht am Vorabend veröffentlicht. So konnten den Tourengehern mehr Zeit, aktuellere Informationen und letzten Endes auch mehr Sicherheit für eine gute Planung ihrer Skitour verschafft werden. Damit konnten die Lawinenwarndienste auf einen von vielen Nutzern geäußerten Wunsch reagieren und gleichzeitig die Qualität des Angebotes erhöhen. Alle übrigen Warndienste folgten dem eingeschlagenen Weg. Aus dieser Entwicklung heraus ergab sich eine enge Zusammenarbeit zwischen den Lawinenwarnern der einzelnen Dienste, da es nun mehr zeitliche Ressourcen, gab sich am Nachmittag untereinander zu koordinieren. Es ist mittlerweile doch einiges an Zeit vergangen und so sind die IT-Systeme der meisten Lawinenwarndienste „in die Jahre“ gekommen. Gleichzeitig verlangt der Nutzer der Gegenwart einheitliche, leicht verständliche Produkte ohne Landes- und Bundesgrenzen. Beim 3. Internationalen Lawinensymposium 2019 in Graz ist dies breit diskutiert und gefordert worden. Höchste Zeit, nach einer gemeinsamen und länderübergreifenden Lösung zu suchen. Da die Zeit für eine europäische oder österreichische Lösung derzeit leider noch nicht reif ist, haben sich fünf Lawinenwarndienste in Österreich zusammengetan, um ein einheitliches System zu entwickeln und umzusetzen.

Arnold Studeregger, Bernhard Niedermoser, Florian Stifter, Willi Ertl und Fritz Salzer

© Pauli Trenkwalder

Quo vadis, Lawinenkunde. Algorithmen in der Lawinen-Risikobeurteilung

Computeralgorithmen durchdringen allmählich alle Lebensbereiche und machen auch vor dem Gebirge nicht halt. Ein breit akzeptiertes Beispiel ist der Wetterbericht. Skitourenguru nutzt Algorithmen zur objektiven Beurteilung des Lawinenrisikos und trägt somit zur Lawinenunfallprävention bei. Dem einen ist das Heilsversprechen, dem anderen Teufelszeug. Wie wird die Digitalisierung die Lawinenkunde prägen? Wo liegt das Potenzial? Wo liegen die Grenzen?

nter Schmudlach und Jochen Köhler

© argonaut.pro

Integrative Lawinenkunde

„In zwei Jahren vom Entweder-oder zum Sowohl-als auch“ – so könnte man die Entwicklung einer einheitlichen Lehrmeinung der Bundessportakademie-Österreich zusammenfassen. Die BSPA ist für die Bergführer-, Skilehrer- und Instruktorausbildung verantwortlich und wollte eine grüne, auf breiter Basis abgestimmte Linie für die Lawinenbeurteilung in ihren Lehrgängen haben. Was daraus geworden ist und warum keine etablierte Methode wie z.B. „Achtung Lawine“ übernommen wurde, erklären unsere Autoren, die das Projekt von Anfang an begleitet haben.

Reinhold Pfingstner und Thomas Wanner

Schräg

Georg Sojer

*… die sich zugleich mit dieser, ihrer letzten bergundsteigen-Ausgabe von allen Leserinnen und Abonnenten verabschieden. Wir sehen uns im Gebirg.

Erschienen in der
Ausgabe #113 (Winter 20-21)