#alpinhack: Knoten am Seilende
Der Partnercheck hat sich über die letzten Jahre zu einer nicht mehr wegzudenkenden Standardmaßnahme entwickelt, die nicht nur erwünscht und wichtig ist, sondern auch von einem Großteil der Kletterer*innen immer gemacht wird. Ein zentraler Punkt, der dabei kontrolliert werden muss, ist der Knoten am Seilende. Dabei kann ein fataler Fehler passieren.
Warum ein Knoten am Seilende?
Weil es leider immer wieder vorkommt – in seltenen Fällen sogar in der Kletterhalle –, dass mit einem zu kurzen Seil geklettert wird und dann beim Ablassen das freie Seilende ungebremst durch das Sicherungsgerät durchläuft. Passiert das, führt es unweigerlich zum Absturz der Kletterin oder des Kletterers.
Knoten ist nicht gleich Knoten
Die Aufgabe des Knotens am Seilende ist es, das Durchrutschen des Seiles durch das Sicherungsgerät zu verhindern. Dies kann grundsätzlich jeder Knoten, der sich nicht von selbst lösen kann. Das heißt, ein einfacher Sackstich mit genügend Restseil nach dem Knoten (mindestens 40 cm) reicht vollkommen aus.
Der einfache Sackstich ist sogar besser geeignet als der doppelte oder der doppelte Achter, weil er sich beim Schwingen des Seilendes, was beim Sichern laufend passiert, aufgrund seiner geringeren Masse nicht so leicht aufschlagen lässt und daher kaum von selber lösen kann.
Achtung Seilsackschlaufe!
Bindet man das Seil aber mit einem Sackstich direkt in die Schlaufe des Seilsackes ein, hält der Sackstich nicht mehr. In diesem Fall lässt sich der Sackstich schon durch leichten Zug ganz einfach lösen. Aus dem ganz einfachen Grund, weil die Schlaufe des Seilsackes dieselbe Wirkung entfaltet wie eine ziehende Hand, mit der man einen Knoten lösen will. Der Knoten löst sich durch den Widerstand der Schlaufe.
Gelöst werden kann dieses Problem, indem man nach dem in den Seilsack eingebundenen Knoten einen zweiten Knoten macht und ihn damit quasi „hintersichert“.