bergundsteigen #130
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bergundsteigen #127: eigenverantwortung

Neuesten Kommentare

Von Martina Scheichl-Merle – Am 12.Apr.. 2025
Unter 3%: Den Bergführern fehlen die Frauen

Hallo Peter, vielen Dank für deinen Kommentar und deine Gedanken zum Thema. Ich finde, dass in deinem Lösungsansatz sehr viel gute Ideen stecken und diese Möglichkeiten sein könnten, mehr Frauen ins Boot zu holen. Andererseits wäre es doch wünschenswert, wenn der Beruf in seiner ganzen Komplexität für mehr Frauen attraktiv und möglich würde. Und da ist doch noch Handlungsbedarf einerseits in Sachen Ausbildung an sich, andererseits in Sachen Wahrnehmung des Berufs. Das Bild des Bergführers ist tradiert und gehört grundsaniert, finde ich. Gerne möchte ich auch nochmal auf ein zwei Punkte deines Kommentars eingehen: Es mag sein, dass die Evolution es den Männern leichter macht, mehr Wagnis zu ergreifen und auch bestimmte körperliche Vorteile mit Mann-sein bzw. Bergführer-sein einhergehen. Es gibt unzählige Studien, die den Effekt von "doing gender" bestätigen. Das beginnt schon bei Babys und Kleinkinder, die je nach Geschlecht die Welt ganz anders erklärt bekommen. Zudem wurde und wird gerade in der deutschen Sprache, dank generischem Maskulin, Frau ständig nur indirekt mitgemeint. Es gibt so viele Beispiele für "doing gender", die uns prägen und Geschlechtszugehörigkeit definieren. Wenn spezifische Interessen und Themen schon von Klein an genährt werden, hat man (in diesem Fall Frau) definitiv eine größere Hürde zu überwinden, wenn sie den Bergführerberuf ergreifen möchte. Dazu kommen dann auch noch die körperlichen Vorteile eines Mannes für den Beruf. Der Input, dass der Beruf der Bergführerin familienfreundlich ist, kam tatsächlich aus dem Gespräch mit mehreren Bergführerinnen. Die meisten BergführerInnen sagen, dass Tagesaktionen, die man sich oftmals flexibel einteilen kann, die Mehrheit ihrer Jobs darstellen. Ich würde sogar behaupten, dass es eines dieser klebrigen Stigmata ist, die den Beruf so unattraktiv macht, dass BergführerInnen stets von zu Hause weg sind. Ich glaube fest daran, dass man diesen Beruf in ein anderes Licht rücken muss und ergänzende Fähigkeiten in der Ausbildung Raum einnehmen sollten, um ihn für alle Interessierten gleichermaßen attraktiv zu machen. Es gibt ganz, ganz viele, zum Teil veraltete Attribution und Vorstellung zum Bild des Bergführers/ der Bergführerin. Wenn man die richtigen Stellschrauben bedient und dieses Image aufbricht, dann kann der Beruf für alle Frauen, Männer, Kunden und Kundinnen (manche Kundinnen wollen nur von Frauen geführt werden) mehr bieten und wieder dieser Sehnsuchtsjob sein, der er früher mal war.

Hi Mona, hätte, hätte... – sehr ungern; und ich hab ja nicht. Alpinismus ist die Kunst, zu improvisieren, wenn die Rahmenbedingungen nicht so sind, wie man sie sich wünscht. Und dabei trotzdem möglichst zu überleben. Prinzipien wie "lieber was schlechtes als nix" können dabei helfen. Im Stehen hätte ich sicher nicht zu Sichern versucht; das funktioniert höchstens mal hinter einer Gratkante, wo das Seil in den Schnee einschneidet, oder hinter eine Felskante, die Reibung gibt. Und auch eher nur, wenn das Gelände flach ist und kein freies Hängen möglich. Körpersicherung im Sitzen möchte man gerne unterstützen durch einen eingerammten Pickel oder Ski. Und auch da wird's eng bei freiem Hängen. Aber was machst Du, wenn Du nix findest? Wieder zurücksteigen und umdrehen? Eine Eisschraube unter dem letzten Eisaufschwung und dort nachsichern, dann erst oben raus? Schauen, ob der Schnee tief genug ist für einen T-Anker und sich ausreichend verdichten lässt? Doch bis zu den Latschen hochsteigen und den schlechten Winkel (-> Pendelsturz) für den Nachsteiger in Kauf nehmen? Hoffen, dass der Partner nicht fällt? Optionen gibt's schon, aber richtig überzeugende? Gut, dass es das Felshorn gab. Gut, dass es in der Zugrichtung gehalten hat. Gut, dass das Bauchgefühl wohl doch stark genug war, nochmal genauer zu schauen und nicht auf das Luis-Trenker-Provisorium zu vertrauen. Ich denke, dass die Kraft, die selbst bei einem Nachstiegssturz auftritt, gerne unterschätzt wird. Deshalb hab ich die Geschichte aufgeschrieben. liebe Grüße, Andi

hallo, nur für mein verständnis: du hättest ohne backup nur im stehen ohne haken den nachsteiger gesichert? lg mona

Von Manfred Bartel – Am 07.Apr.. 2025
Eine App für alle (Not-)Fälle: 5 Notfall-Apps im Test

Super, dass es zumindest Bestrebung gibt die zur verfügung stehende Technik zu nutzen. Bin reiselustiger Rentner und oft mit WoMo alleine unterwegs. Es wäre super, wenn die AML wirklich flächendeckend in Europa funktionieren würde. Wenn ich dabei helfen kann meldet Euch.

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